Landschaftsbau Luxuriöse Baustelle am Rande des Genfer Sees: Eine Metallbrücke, die sich jederzeit in eine Treppe verwandeln kann wurde soeben installiert.

Im Morgengrauen an der Uferstrasse Marchand, genau in der Achse des Springbrunnens, wird ein dreiköpfiger Kran aufgebaut. Seine Silhouette erinnert eher an eine Jahrmarktsattraktion. An seinen Seiten kündigt sein Datenblatt in Großbuchstaben „kleine Hebearbeiten“ an. Süßer Euphemismus: Was er an diesem Dienstagmorgen vor vielen Neugierigen aufzieht, wiegt fast 17 Tonnen.

„Man muss schon ein bisschen verrückt sein, um so etwas zu tun“, sagt ein pensionierter Anwohner und fügt vergnügt, sich zu seinem Nachbarn drehend hinzu: „Du sagst mir bestimmt, ist doch egal, wir bezahlen es ja schliesslich nicht…“ Es ist tatsächlich ein kostenloses Spektakel und eine Luxusbaustelle, die sich kurz vor einer entscheidenden Etappe befindet. Um 9 Uhr 28 erhält der Kranführer seine verdienten Glückwünsche, sein Absetzen ist einwandfrei, perfekt mit der Mittellinie ausgerichtet, auf der Höhe des Durchgangs des Goléron.

Absetzen wovon? Einer gewölbten Metallbrücke von 4,5 Metern Breite, „einzigartig in der Welt“ durch ihr Design und ihre zukünftige Verwendung. Man vergisst ihr Gewicht, hängen bleibt nur nur der erfundenen Mechanismus, ähnlich der technischen Dekoration einer lyrischen Szene. Denn diese mobile Bootsbrücke wird morgen in kürzester Zeit umgewandelt, dank zweier hydraulischer Kolbenpaare, die das System aktivieren.

Dann sollten man sehen wie sich der flache Ponton bis zu 2,5 Meter in die Luft hebt, in einer sinusförmigen Bewegung, die an eine Welle erinnert, ohne jegliche Materialunterbrechung. Das sich dereinst entfaltete Werk wird eine stilisierte Bogenform annehmen, die für Brücken charakteristisch ist, die auf Kanälen wie in Venedig errichtet wurden. Besser noch, es wird eine Folge von bisher unsichtbaren Stufen schaffen, die in Echtzeit eine schöne Treppe hervorbringt.

Um sich ein Bild von dieser ziemlich genialen Technik zu machen, raten wir den Amateuren ab nächster Woche am Seeufer Halt zu machen. Tests und Anpassungen sind vor Ort bis zum 25. Juni geplant, dem Datum der offiziellen Einweihung. Ergänzend ist interessant, dass der Mechanismus auf der Kombination von 15 Paaren von Stahlscheren basiert, die eine Kette von Trapezoiden bilden.

Für das ungeübte Auge, könnte sie die kleine Schwester der Wilsdorfbrücke auf der Arve sein.
Diese Vorvernissage hatte viele Zuschauer auf dem Pier versammelt. Es mussten viele Fähigkeiten gebündelt werden, um dieses Ergebnis zu erzielen. Etienne Bouleau und Gabriele Guscetti, Ingenieure bei Ingeni SA in Carouge, sind die Erfinder (internationales Patent angemeldet). Der Hersteller hat seinen Sitz in Givisiez, im Kanton Freiburg. Die neue, für alle zugängliche, aus Genfer Eiche gebaute Promenade stammt wiederum aus der Feder des Architekturbüros MID.
Das Gesamtprojekt beläuft sich auf 4,5 Millionen und wird durch eine private Stiftung des Ortes unterstützt, die ihren Namen nicht erwähnt wissen will.

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